Open Science, "offene Wissenschaft", umfasst alle wissenschaftlichen Disziplinen und Aspekte der wissenschaftlichen Praxis und basiert auf der Idee, Forschungsergebnisse und -prozesse ohne technologische, finanzielle, rechtliche oder andere Barrieren zugänglich zu machen und dadurch für verschiedene gesellschaftliche Akteure zu öffnen und so eine gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Open-Science-Praktiken fördern die Zugänglichkeit, Verfügbarkeit, Nachnutzung und Nachvollziehbarkeit wissenschaftlicher Arbeit. Sie beschleunigen damit den Fortschritt in der Wissenschaft und steigern die Vertrauenswürdigkeit von Forschungsergebnissen. Außerdem hat Open Science zum Ziel, die Öffentlichkeit in Forschungsprozesse einzubeziehen und Forschungsergebnisse für jedermann verständlich zu machen.
Open Science an der JGU
Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) begreift die Sichtbarkeit und Nachvollziehbarkeit von Forschungsergebnissen als wesentliche Voraussetzung für exzellente Wissenschaft und fühlt sich dem Open-Access-Gedanken verpflichtet. Schon im Jahr 2012 hat die JGU eine eigene Open-Access-Policy veröffentlicht. Sie unterstützt außerdem die maßgeblichen nationalen und internationalen Initiativen und Strategien für einen freien Zugang zu wissenschaftlichem Wissen. Zusammen mit zahlreichen anderen Forschungseinrichtungen, Förderorganisationen, Fachgesellschaften und anderen Wissenschaftsorganisationen hat sie im Jahr 2013 die sogenannte Berliner Erklärung unterzeichnet. Sie war zudem unter den ersten deutschen Universitäten, die sich 2016 der Initiative Open Access 2020 (OA2020) angeschlossen haben.
Auch dem Thema offene Forschungsdaten misst die JGU eine hohe Bedeutung bei und hat sich daher bereits vor einigen Jahren eine Leitlinie zum Umgang mit Forschungsdaten (zum Download) gegeben. Die Veröffentlichung von Forschungsdaten in Open-Access-(Fach-)Repositorien ist von Seiten der JGU gewünscht. Beratung hierzu bietet das Kompetenzteam Forschungsdaten. Die JGU ist an mehreren Konsortien der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur beteiligt.
Das Bekenntnis der JGU zu einer offenen Wissenschaft hat bereits zu zahlreichen Aktivitäten und Ergebnissen geführt, unter anderem zu Gutenberg Open Science, dem Open-Access-Repositorium der JGU, und zur Finanzierung von Open-Access-Publikationskosten im Rahmen des Publikationsfonds und von Transformationsverträgen für die Angehörigen der JGU. Zu erwähnen sind auch zahlreiche Informationsveranstaltungen und Outreach-Formate sowie die aktive Unterstützung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern bei der Anwendung und Etablierung von Open-Science-Praktiken. Aus eigener Initiative haben Mitarbeitende des Psychologischen Instituts der JGU die Mainzer Open Science Initiative gegründet.
Im Verbund der Rhein-Main-Universitäten richtet die JGU das Open Science Festival 2024 aus. Das Open Science Festival ist als fortlaufende Reihe konzipiert und findet jährlich an einer anderen Wissenschaftseinrichtung in Deutschland statt. Unter dem Motto "Meet, Share, Inspire, Care!" werden in internationalen Panels aktuelle Trends im Bereich Open Science diskutiert und in zahlreichen Workshops Raum für Austausch und neue Impulse geschaffen.
Auch im Rahmen zahlreicher Aktivitäten der FORTHEM Alliance werden Studierende sowie Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler darin unterstützt, Open Science in seiner ganzen Bandbreite in die eigene Forschung zu integrieren.